Sammeln anhäufen ent-sorgen behalten

 

 

Lesen: Die Empfehlung war brauchbar. Wolf Schneider : Speak German. Warum Deutsch manchmal besser ist.
Hören: David Bowie : The Man who sold the World (1972).
Essen & Trinken: Ostern? Von allem zu viel. Man weiss es vorher und bereut hinterher.
Arbeiten: Bestände ordnen, sortieren, ent-sorgen (sic!).
Sehen: Eine Dokumentation. Die Sprache lügt nicht – Die Tagebücher von Victor Klemperer. Dringend empfehlenswert. Man kann sich anregen lassen, den eigenen Sprachgebrauch kritisch zu reflektieren.

 

Und wieviele Ostereier hast du denn gesammelt? Der Osterhase hat doch bestimmt fleissig Eier gelegt?
Ein Schwatz über den Bürgersteig. Fragen, die man allenfalls an Kinder richtet. Ach, die Nachbarn.
Frohe Ostern.

Sammeln. Jäger und Sammler. Eine Kulturform beziehungsweise Wirtschaftsweise, die seit Jahrhunderten von immer weniger Menschengruppen weltweit gelebt wird. Dafür nimmt die private, und später auch öffentliche Sammelei seit Beginn der europäischen Expansion im 16. Jahrhundert als neue Kulturform zu.
Heutzutage wird fast alles gesammelt, was irgendwie sammelbar ist. Ein globaler Multimilliardenmarkt. Befeuert zudem durch Internetplattformen. Die aufregende Suche nach einem begehrten Sammelstück ist auf eine finanzielle Frage geschrumpft. Fast alles ist irgendwo verfügbar. Alles nur eine Frage des Preises.

Als ich vor vielen Jahren in einer Anrichte hinter einer Zwischenwand ein vollständiges und neuwertig erhaltenes Meyers Konversationslexikon fand, standen dabei noch einige andere Bücher. Neben anderen fand ich zwei dunkelblaue Leinenbände der Gesamt-Ausgabe der Werke von Stefan George. (Georg Bondi, Berlin 1927–1934). Die Ausstattung, die besondere Schrift und das feine Büttenpapier beeindruckten mich. Natürlich wusste ich ausser dem Namen des Dichters, der hier aus der Nähe stammte, nichts weiter über sein Leben und seine Arbeit.
Ich begann zu recherchieren. Zu jener Zeit (vor dem Internet!) trafen die ersten Kataloge von Versandantiquaren bei mir ein. Eine neue Welt eröffnete sich. Hier und dort wurde in einem Katalog ein Band von Georges Gesamtausgabe angeboten. Fand ich ihn preiswert – war er mir den Preis wert, so bestellte ich. Nach einigen Jahren hatte sich so ein Wissen gebildet zum Werk und zur Person Stefan Georges. Es war inzwischen ebenfalls klar, dass die Komplettierung wegen der Seltenheit einzelner Bände schwierig werden würde. Am Fall George streifte mich erstmals eine Ahnung, dass ich eher Jäger als Sammler, Suchender als Hortender sein könnte. Nach zehn Jahren fand ich in einem Kölner Antiquariat den achtzehnten und letzten Band der Gesamtausgabe.
Als ich einige Jahre später meine Bibliothek um ein anderes Gebiet erweiterte, wurde dabei die George GA zum Tauschobjekt. Mir blieb das Leben eines Dichters, die kritische Würdigung seines Werkes. Darüberhinaus die vielen  Erinnerungen an die jahrelange Suche und die Begegnungen und Gespräche mit zahlreichen Antiquaren. Ich stand an Stefan Georges Geburtshaus und an seinem Grab. Die achtzehn Bände vermiss(t)e ich nicht mehr.

Ob ich durch meine Sammelei reich geworden bin. Finanziell war es ein Geben und Nehmen. Aber das erworbene Wissen und die zahllosen menschlichen Begegnungen sind mir ein Lebensschatz voller Erfahrungen geworden. Durch die Frage meines Nachbarn tauchte mir die Frage, die ich mir schon so oft gestellt habe, erneut auf. Warum habe ich in meinem Leben so viele unterschiedliche Sammelgebiete beackert?

Mir fällt dazu ein Bonmot von Mascha Kaléko ein.

„Was ich mir wünschte
bekam ich nie.
Aber auch darauf war kein Verlass.
Das Beinahe war schlimmer als das Nein“

 

Begonnen hat bei mir alle Sammelei mit den Bilderbögen vom Herba Verlag Plochingen. Wenn vom Hausmeister beim wöchentlichen Schulsparen fünf DM auf einer Karteikarte eingetragen waren, bekam man dafür einen Bogen mit mehreren Bildern. Das Album, um die Bilder darin einzukleben, kauften die Eltern in zwei Fällen dazu.
Diese Bilderbögen, mögen den Grundstein für meine Allgemeinbildung gelegt haben. Schon bald danach folgten die Bilder aus Wundertüten. Die folgende Aufzählung notiere ich spontan. Sie wird wahrscheinlich nicht vollständig sein.

* Herba Sammelbilderalben. Deutsche Geschichte Bd. 1 u. 2, Deutsche Heimat Bd.1 Süddeutschland, Bd. 2. Nord-, Mittel- u. Ostdeutschland, Tiere in Wald Flur,  Die Vögel der Heimat, Völkerkunde…
* Fussballbilder aus Wundertüten.
* Karl May (Film)Bilder aus Wundertüten.
* Die Andere Bibliothek des Verlages Greno (1985 -1989).
* Braun Haushaltsgeräte und HiFi Komponenten.
* Die Werke der jeweiligen literarischen Hausgötter in Erstausgaben und dazu vertiefende Sekundärliteratur.
* Wiking Modellautos im Massstab 1:89.
* Verlag Zweitausendeins (Frankfurt/Main) zu 98% komplett inklusive aller Nebenprodukte.
* WMF Modell 400 Besteck.  Reich verziertes Rosenmuster von festlicher Wirkung (Katalogtext).
* Aus dem Rowohlt Verlag die Reihen „rde – Rowohlts deutsche Enzyklopädie“, „rororo Bild Monographien“, „dnb – das neue buch“.
* Swatch Armbanduhren.
* Vom Bibliographischen Institut Leipzig Meyers Konversationslexika von der 4. bis zur 8. Auflage (1885 – 1942), Brehms Tierleben (1910). DDR Meyers (8 Bde. ausgezeichnetes Nachschlagewerk!).
* Schallplatten, Cassetten, CDs.
* März Verlag.
* Bang & Olufsen HiFi Komponenten.
* Nachschlagewerke aller Art. Handwörterbücher, Fachlexika.
* Ducati Motorräder. Einzylinder der Jahre zwischen 1966 und 1975.
* Montblanc Writers Edition. Füllfederhalter als Hommage an berühmter Schriftsteller.
* Diederichs Verlag Jena. Die Reihen „Erzieher zu deutscher Bildung“, „Das Zeitalter der Renaissance“, „Die Märchen der Weltliteratur“, „Religion und Philosphie Chinas“, „Thule – Altnordische Dichtung und Prosa“, „Die deutschen Volksbücher“, „Religiöse Stimmen der Völker“, „Atlantis – Volksmärchen und Volksdichtungen Afrikas“, diverse Mappenwerke und Vorzugsausgaben.
* Märklin Metallbaukästen.
* Einige ausgwählte Möbel von Eileen Gray.
* LGB Grossmodellbahnen im Massstab 1:43 für den Betrieb im Garten.
* Olympus Kameras.
* Fahrräder der Firma Bauer, Klein-Auheim.
* Filofax Organiser.
* Meyers Reisebücher in jeweils letzten Auflagen (1922-1936).

Ich reise seit bald vierzig Jahren gerne mit alten Reiseführern. Erstens bemerke ich die zeitläufigen Veränderungen und zweitens freue ich mich an dem, was trotz der vergangenen Ereignisse noch erhalten geblieben ist. Als Liebhaber des Bibliographischen Instituts Leipzig bevorzuge ich die Meyers Reisebücher. Etliche Exemplare habe ich bereits wieder abgegeben, da ich diese Ziele nicht mehr bereisen werde.
Neulich sah ich die vom NDR produzierte DokuReihe Meyer-Burckhardts Zeitreisen. Der Mann reist mit einem Baedeker „Norddeutschland“ von 1914 über Land. Er hat anhand der historischen Hinweise die „verblüffendsten Details herausgesucht, deren Spuren bis ins Heute reichen“ (cit. ARD Mediathek). Es gibt also noch andere, die das gleiche tun.
Oh, ich muss hier aufhören. Der Postbote klingelt. Er wird mir den Baedeker „Nordwestdeutschland. Von der Elbe und der Westgrenze Sachsens an. Nebst Dänemark. 28. Auflage, 1905.“ überreichen. In einiger Zeit werde ich erneut die Stadt Wismar besuchen. Die war seit 1903 nicht mehr an Schweden verpachtet….

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27 Gedanken zu “Sammeln anhäufen ent-sorgen behalten

  1. In einem alten Reiseführer Niederlande las ich die Empfehlung, wegen des dort oft wehenden Windes, immer einen Taschenkamm mit sich zu führen, eine Idee, die schon in den 1960-er Jahren nicht mehr in der Welt war. Meine Sammlungen beschränken sich auf Zuckertütchen (oft aufgelöst, weil ich vergessen hatte Zucker zu kaufen) und alte Rechtschreibduden. Leider hat mal eine Freundin alle mir fehlenden Duden bei ebay ersteigert. So kann man einen Sammler unglücklich machen.

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    1. Plattformen wie eBay, (eBay)Kleinanzeigen und booklooker ebenso aufmerksam wie ausdauernd konsultiert, sollte die Lücken in absehbarer Zeit füllen 😉

      Unglückliche Sammler; da hast du mein tiefes Verständnis. Ist dem Sammler sein wichtigstes Stück doch dies, welches noch fehlt 😉

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  2. Gegen das Sammeln lässt sich einwenden, dass es zur Habgier verleitet, zur Überschätzung materiellen Besitzes beiträgt und meistens viel Geld verschlingt, das man dringlicheren Dingen zuwenden könnte als ausgerechnet einer Sammlung, die irgendwann doch auf dem Müll landet. Ich habe bereits mehrere Sammlungen angelegt – aber ich habe sie wieder aufgelöst. Manchmal braucht es nämlich eine Sammlung, um eine Vielfalt zu überblicken, ihre Erscheinungsformen zu vergleichen und genauer damit vertraut zu werden.

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    1. Ich habe in meinem Leben nicht wenige Sammler kennengelernt. Wenn die mir Hand gegeben haben, habe ich sie nachher gewaschen. Habgier ist das mindeste, was diese Leute antreibt. Mir fällt sofort wieder der Magister Tinius ein.
      Wie geschrieben, habe ich Vieles gesammelt, das meiste davon habe ich erleichterten Herzens wieder weitergegeben: verschenkt oder verkauft.
      ich habe nichts gegen das Sammeln. Der Umgang mit der Sammelei ist ausschlaggebend. Am wichtigsten sind mir dabei die Erinnerungen und die erworbenen Erfahrungen.

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  3. Mit dem Sammeln von Büchern habe ich naturgemäss sehr früh begonnen. Bei jedem meiner zahlreichen Umzüge habe ich immer wieder eine Menge davon verschenkt, verkauft oder sonstwie entsorgt.
    Irgendwann hatte ich auch mal angefangen, Feuerzeuge und diese kleinen Heiligenbildchen zu sammeln. Von Beidem habe ich noch eine kleine Menge in 3 bis 4 Schachteln, da kommt auch nix mehr dazu.
    Mir gefiel auch, was Tobi Ungerer gemacht hat. Nach dem Motto „Eine Sammlung wird immer grösser und irgendwann muss man sie von sich abschneiden wie ein Krebsgeschwür, sonst frisst sie einen auf“ hat er dann seine Spielzeugsammlung einem Museum der Stadt Strasbourg geschenkt.

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    1. Oh, Feuerzeuge der Firma Braun habe ich auch mal kurz gesammelt.
      Nicht dagegen Heiligenbildchen 😉
      Genau das finde ich sehr wichtig: sich trennen können von seinen Sammlungen. Tomi Ungerers Spielzeugsammlung wollte ich schon lange besichtigen. Es wird hoffentlich noch dazu kommen…

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  4. ich freue mich über dein sammeln, weil es so persönlich und menschlich ist. auch ich versuchte mich in verschiedenen gebieten, ich sammelte mal alte deutschbücher, oder elefanten, oder… das meiste ist nicht mehr da, verschenkt an neue interessenten, an begeisterte besucher/-innen, freudige leserschaft. umzüge helfen beim sortieren und aufräumen, enkelkinder finden manch altes spannend. gelegentlich versende ich ein buch an blogger/bloggerinnen, wenn ich erfahre, es könnte freude bringen. das ist nun die essenz meines sammelns: ich hebe dinge auf, weil sie mir gefallen, wenn dann jemand vorbeikommt, der sich freut, ziehen sie weiter. macht mir freude, dieser austausch und die weitergabe. so sollte es mit vielem sein. lieber robert, es gibt noch dinge zum verschenken… die tomi ungerer- ausstellung in straßburg war wundervoll, muss ich noch manchmal lächeln.

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    1. Gute Worte, Roswitha, weise Worte. Wahrnehmen, sammeln und Freigeben: materiell und ideell sollten das viel mehr Menschen tun. Ich habe unter Sammlern so viel Neid und Missgunst erlebt… Es ist tröstlich zu lesen, dass es mehr Menschen gibt, die es anders machen.
      Schöne Grüsse
      Robert

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  5. Der Begriff „Sammeln“ beschäftigt mich seit Langem: in den 60ern kaufte ich Schallplatten von z.B. Eric Burdon & The Animals. Als die Musik von ihm nach seinen Aufnahmen mit War merklich nachließ, beendete ich meinen „Kaufzwang“. Meine „Sammlung“ ist also unvollständig. Ein echter Sammler ist aber bemüht um Vollständigkeit auf Teufel komm heraus, sonst ist er keiner?

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    1. zum glück gibt es keine norm, der wir entsprechen müssen, um sammler oder sammlerin zu sein. die maus frederick sammelt farben für den winter, um ihren mitmäusen dann wärme zu schenken. ich sammle manchmal worte und bilde daraus eine geschichte. und wenn jemand eine wilde mischung an singleschallplatten brauchen kann, bitte bei mir melden.

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    2. Wer oder was definiert den Sammler? Es gibt, wie Roswitha andeutete, keine Norm. Mir ist jedenfalls keine bekannt.
      Nehmen wir das Beispiel Eric Burdon. Natürlich sammelt „man“ auf Vollständigkeit. Oder nur LPs. Oder nur auf handsignierte LPs. Oder nur Eric Burdon & The Animals. Oder Eric Burdon in Kollaborationen ( Burdon & Winwood). Oder nur Eric Burdon zwischen 1975 und 1983….
      Man sieht, es gibt viele Möglichkeiten zu sammeln.

      Wenn du den Sammler für dich definierst als Komplettist, dann ist das eben deine Definition 😉

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            1. Sein Spätwerk ist wieder hörenswert. „til the river runs dry“. Tolles Album – tolle Tour. Mit 70 Baby! Ich war da! Neuruppin 2013(die ham da n sehr wachen Konzertveranstalter) und es war elektrisierend!

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              1. Zustimmung. Mir gefällt auch die Phase von 1975 – 1980 mit den entsprechenden Alben. Das 80er Konzert auf der Loreley war überzeugend. Trotz Bourbon…

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            2. Mooooment! Das war damals ein besonders kameradschaftlicher Fall von Solidarität:

              Mitte der 70er; Udo in Richtung Rock-Olymp unterwegs. Burdon und Lou Reed ganz unten.

              Billig eingekaufte „Special Guest“s. Hilfe im Karriere-Tal.

              Rettungshubschraubereinsatz irgendwo im Ruhrpott.

              Abendschau: Burdon mit Asthmaanfall ins Düsseldorfer Krankenhaus geflogen.

              Reporter: „Wer zahlt das jetzt?“

              Udo: „Das is‘ jetz‘ überhaupt nicht das Problem. Controletti is informiert; der Panikrubel rollt.“

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  6. Nach dem Lesen war ich total beeindruckt und voller Bewunderung. 

    Wie du schreibst, es ist ein wahrer Schatz an Lebenserfahrung und vor allem an Allgemeinwissen. Du gibst und gabst dich sicher nicht mit dahingesagen Phrasen zufrieden, sondern hast immer nachgefragt, was deiner Menschenkenntnis zugute kommt.

    Mayer-Burckhardt ist fast schon‘ inventarisiert‘ bei unserem Haussender NDR und seine Zeitreisen sind informativ und unterhaltsam.

    Liebe Sonntagsgrüße, Jutta

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    1. Nö, Phrasendreschmaschinen gehe ich aus dem Weg; die kann bzw. muss man im öffentlichen Leben tagtäglich ertragen.
      Ich habe auch nicht immer nachgefragt, sondern viel öfter mir etwas erzählen lassen von den Menschen, die mir ihre Dinge überlassen haben für meine Sammeleien. Dadurch haben diese Dinge einen noch höheren Wert erhalten und von den vielen Begegnungen mit diesen Menschen sind mir noch immer zahlreiche in dankbarer Erinnerung. Überdies habe ich mich während eines Sammelgebietes auf verschiedenen Ebenen intensiv damit beschäftigt.
      Die immaterielle Seite der Medaille ist bedeutsamer als die materielle.

      Einen schönen Abendgruss,
      Robert

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      1. Eine Frage, was war dein lustigstes Sammel-Erlebnis? Dadurch, dass du ja sehr viel gesammelt hast, waren sicher auch Kuriositäten mit den entsprechenden Verkäufern dabei, oder?

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        1. Natürlich gab es manche lustige Erlebnisse. Ich wüsste spontan nicht zu sagen, was denn nun das Lustigste gewesen sei.
          Aber darauf kam es mir auch nie an.

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  7. Schön, dass meine Buchvorstellung gefiel!

    Was sind Nebenprodukte von 2001?
    Sehr beeindruckend finde ich die aufgezählten Sammelsachen!

    Bei mir sind es Bücher und Steine, in so gar keiner Ordnung!

    Und Lebens-Liebes- und Leseeindrücke …

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    1. Ich bin alleweil offen für Empfehlungen. Lösen sie eine positive innere Regung aus; ja dann werde ich durchaus aktiv.

      Nebenprodukte von 2001? Die wichtigsten waren die auf jeden Fall die „Merkhefte“. Ebenso die Plastiktüten und später Papiertüten. Dann gab es eine Papiertüte mit der Erstausgabe eines Gedichtes von Wolf Wondratschek. Ferner gab es eigene LPs, z.B. Charles Bukowski in Hamburg… usw

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  8. Und ich dachte, ich sei schon ein irre vielseitiger Sammler gewesen!

    Was uns in Sachen interessante Autoren unterscheidet, ist die Lust auf Sekundärliteratur. Die meide ich eher. Will mir meine Denke nicht zerklären lassen. Allerdings gibt es Ausnahmen: Zu Karl May gibt es vieles, was sich zu lesen lohnt. Zu Spielhagen zeitgenössisch fast nichts; mittlerweile einige gedruckte Doktorarbeiten angehender Germanisten – a 40 Euro aufwärts: Die brauch ich dann nicht.

    Um den 3bändigen Briefwechsel Storm/Heyse streiche ich herum wie der Fuchs um den Hühnerstall. Tauschen die sich aus über Schreibideen oder isses nur ein Alltagsgewäsch über Spaziergänge und Arztbesuche? Hach. Und wenn es dann doch Müll ist, dann schmälerts die bisherige Begeisterung… eher Finger weg. (Hatte mal nen Briefwechsel Hermann Hesse/Julien Green; bin ein gebranntes Kind.)

    Die Meyer-Burghardt-Reise anhand des alten Baedeckers ist’n Tipp. Da schau ich mal rein.

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    1. Sekundärliteratur ist ziemlich lange her. Da kann ich dich gut verstehen.
      In meinem zweiten Studium hatte ich Literaturwissenschaft als Nebenfach. Nach vier Semestern war mir jegliche Imaginationskraft (Bildkraft!) plattgebügelt. Potz Dekonsruktion und Genette hiess es da. In irgendeinem Text von Theo Storm beispielsweise Metalepsen suchen. Storm hat sie als stilistisches Mittel reichlich eingesetzt. Ich habe danach einige Jahre gebraucht, bis ich beim Lesen von Belletristik wieder Bilder sehen konnte.

      Zum Briefwechsel Storm/Heyse: da empfehle ich zur Vorprüfung dann doch einen Blick in die Sek.-Lit. zu werfen. Das kann man internetmässig abarbeiten und man kriegt rasch einen Eindruck, ob das Geld und die Zeit lohnt.
      Ich habe inzwischen alle hundert Bände Karl May. Lesen tu ich keinen mehr. Meine Zeit rennt mir davon.

      Mit alten Reiseführern zu reisen kann ich jedem Interessierten nur empfehlen. Wir werden aus verschiedenen Gründen in absehbarer Zeit vermehrt in Thüringen, Sachsen-Anhalt etc. unterwegs sein. Da gibt es prima Reiseführer, sowohl von Baedecker als auch von Meyers. Die Meyers sind mir näher (ich berichtete). Ich habe jetzt einen Baedecker Nordost-Deutschland erhalten; der macht einen soliden Eindruck. Ich empfehle aus eigener Erfahrung die jeweils letzten Auflagen. Manche Alterthümer braucht man eben nicht mehr. Mir ist eine Eisenbahnstrecke näher als eine Fahrt in der Kutsche, die ich eh nicht mehr nachfahren kann…
      Mal sehen, wie er sich bewähren wird.
      Meyer-Burckhardt ist als Einstieg motivierend. Der Mann redet für meinen Geschmack allerdings zu viel. Besonders von sich selbst. Trotzdem rentiert diese Serie. Man kann dabei sehen, in was für einem tollen Land wir leben. Allen Dumpfnasen allerorten und -plätzen zum Trotz.

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  9. I imagine your collection takes up little space. Years ago I had 3000 books in my house, and also 100 magazines and catalogues, and various types of colours, sculptures, paintings, drawings, newspaper articles, sketches, stones, minerals, shells, insects and many other things. My boyfriend was complaining about my things so I took some things and gave them away. Then he filled in the blanks with Lego, video games, consoles, Funko, Action figures, board games and many other things. I didn’t say anything. The exchange had now been made.

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